Die Bewertung des Nachunternehmereinsatzes

Titeldaten
  • Leinemann, Eva-Dorothee; Dose, Felix
  • Vergabe News
  • Heft 9/2012
    S.104-107
Zusätzliche Informationen:
Aufsatz

VK Sachsen, Beschluss vom 10.02.2012 – 1/SVK/001-12

Abstract
Ausgehend von einem Beschluss der VK Sachsen (Beschluss vom 10.02.2012 – 1/SVK/001-12) gehen die Verfasser der Frage nach, ob, wie und auf welcher Stufe des Vergabeverfahrens der Einsatz von Nachunternehmen gesteuert werden kann. Zunächst stellen Sie mögliche Organisationstrukturen zur Einbindung mehrerer Akteure auf Bieterseite dar. Anschließend gehen sie kurz auf die Thematik Eigenleistung im Unterschwellenbereich ein. Sodann prüfen sie Gestaltungsmöglichkeiten auf der Ebene der Eignungsprüfung bzw. der Festlegung der Eignungskriterien. Sie zeigen auf, dass eine nachteilige Bewertung eines Nachunternehmenseinsatzes im Rahmen eines Teilnahmewettbewerbs nach der dem Beitrag zugrungeliegenden Rechtsprechung nicht zulässig sei. Abschließend untersuchen Sie, ob der Nachunternehmereinsatz in der vierten Wertungsstufe bzw. im Rahmen der Zuschlagskriterien berücksichtigt werden könnte. Neben der Anforderung vom Auftragsbezug der Zuschlagskriterien sprächen hier insbesondere das Gebot der Trennung von Eignungs- und Zuschlagskriterien gegen die Bewertung eines Nachunternehmereinsatzes. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass eine Einflussnahme auf den Einsatz von Nachunternehmern nur auf der Ebene der Eignungsprüfung über die Formulierung der Eignungsanforderungen und die Höhe dieser Anforderungen genommen werden könne, wobei auch hier nach der Rechtsprechung ein angemessenes Verhältnis bestehen müsse.
Robert Thiele, MBA, TK / BMI, Berlin