Vergaberechtliche Anreize zur Senkung der Treibhausgasemissionen
Titeldaten
- Gielen, Julia; Püstow, Moritz
- NZBau - Neue Zeitschrift für Bau- und Vergaberecht
-
Heft 9/2024
S.528-534
Zusätzliche Informationen:
Aufsatz
Abstract
Die Verfasser analysieren, wie das Vergaberecht in Deutschland zur Reduktion von Treibhausgasemissionen im Bausektor genutzt werden kann. Der Gebäudesektor trägt mit 38°% erheblich zu den Emissionen bei, insbesondere durch graue Emissionen aus der Bauinfrastruktur. Öffentliche Auftraggeber haben verfassungs- und gesetzliche Pflichten (Art. 20 a GG, § 13 KSG oder § 4 AVV Klima) Klimaschutzmaßnahmen zu berücksichtigen, scheitern jedoch oft an der Umsetzung.
Die Verfasser zeigen auf, dass nachhaltiges Bauen Standards wie das Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG) und Ökobilanzen erfordert, die Emissionen in allen Lebenszyklusphasen eines Bauwerks bewerten. Instrumente wie ein CO2-Schattenpreis können im Vergabeverfahren verwendet werden, um klimaschonende Materialien und Bauweisen zu fördern. Internationale Beispiele aus Norwegen und den Niederlanden verdeutlichen, wie Klimakosten in Vergabeverfahren integriert werden.
In Deutschland mangelt es an der systematischen Berücksichtigung von Klimakriterien in öffentlichen Ausschreibungen. Klimaschutz als Zuschlagskriterium, wie etwa die Bewertung von Lebenszykluskosten oder die Verwendung emissionsarmer Produkte, bietet Lösungen. Auch innovative Beschaffungsmodelle, die Bau und Planung integrieren, könnten zur Erreichung der Klimaziele beitragen.
Abschließend betonen die Verfasser, dass Vergabeverfahren ein entscheidendes, jedoch bislang unzureichend genutztes Instrument für den Klimaschutz sind. Ein Umdenken hin zu einer stärkeren Nutzung bestehender vergaberechtlicher Instrumente, die einfach, rechtssicher und international etabliert sind, ist erforderlich.
Die Verfasser zeigen auf, dass nachhaltiges Bauen Standards wie das Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG) und Ökobilanzen erfordert, die Emissionen in allen Lebenszyklusphasen eines Bauwerks bewerten. Instrumente wie ein CO2-Schattenpreis können im Vergabeverfahren verwendet werden, um klimaschonende Materialien und Bauweisen zu fördern. Internationale Beispiele aus Norwegen und den Niederlanden verdeutlichen, wie Klimakosten in Vergabeverfahren integriert werden.
In Deutschland mangelt es an der systematischen Berücksichtigung von Klimakriterien in öffentlichen Ausschreibungen. Klimaschutz als Zuschlagskriterium, wie etwa die Bewertung von Lebenszykluskosten oder die Verwendung emissionsarmer Produkte, bietet Lösungen. Auch innovative Beschaffungsmodelle, die Bau und Planung integrieren, könnten zur Erreichung der Klimaziele beitragen.
Abschließend betonen die Verfasser, dass Vergabeverfahren ein entscheidendes, jedoch bislang unzureichend genutztes Instrument für den Klimaschutz sind. Ein Umdenken hin zu einer stärkeren Nutzung bestehender vergaberechtlicher Instrumente, die einfach, rechtssicher und international etabliert sind, ist erforderlich.
Charlotte Thönißen, FPS Fritze Wicke Seelig Partnerschaftsgesellschaft von Rechtsanwälten mbB, Frankfurt am Main