Zur Ökonomik des Vergaberechts

Titeldaten
  • Kirchner, Christian
  • VergabeR - Vergaberecht
  • Heft 5/2010
    S.725-735
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Aufsatz

Abstract
Der Verfasser beleuchtet die Tatbestandsmerkmale des § 97 GWB aus der juristisch ungewohnten Perspektive der Ökonomik. Dabei stellt er zunächst kurz die Neue Institutionenökonomik und die Neue Politische Ökonomik als methodische Instrumente für seine weitere Untersuchung vor. Da das Vergaberecht gerade kein Selbstzweck ist, untersucht er im Anschluss die Grundsätze des Vergaberechts, wie das Transparenzgebot und das Gleichbehandlungsgebot auf ihre ökonomischen Auswirkungen. Es werden aber nicht nur diese abstrakten Gebote auf ihre wirtschaftspolitische Zielsetzung und -erreichung hin untersucht, sondern auch die Mittelstandsförderung, die Auswahl der Eignungskriterien, die vergabefremden Kriterien und die Wahl des wirtschaftlichsten Angebotes. Der Autor kommt zu dem Ergebnis, das mit dem Vergaberecht angestrebte Ziel des Wettbewerbs und der Wirtschaftlichkeit werde nicht erreicht und daher sei eine Funktions- und Wirkungsanalyse der vergaberechtlichen Regelungen erforderlich.
Sven Tönnemann, Rechtsanwalt, Hamburg