Methodik und Bekanntgabe von Wertungsverfahren zur Ermittlung des wirtschaftlichsten Angebots

Titeldaten
  • Roth, Frank
  • NZBau - Neue Zeitschrift für Bau- und Vergaberecht
  • Heft 2/2011
    S.75-80
Zusätzliche Informationen:
Aufsatz

Art. 40 lit e AEUV, § 9 EG VOL/A, § 8 a VOB/A

EuGH, Urteil vom 24.01.2008 - C-532/06

Abstract
Der Autor stellt im ersten Schritt verschiedene Wertungsverfahren dar und erläutert die Zusammenhänge zwischen der Bewertung der Leistung und der Bewertung des Preises. Dabei geht er auf die klassischen Methoden, wie prozentuale Verteilung sowie einfache und erweiterte Richtwertmethoden, ein und stellt deren Probleme dar. Im zweiten Schritt wird anhand der "Lianakis"-Entscheidung des EuGH erläutert, dass die Zuschlags- und Wertungskriterien in weitem Umfang zu veröffentlichen seien. Nach Auffassung des Autors dienen Wertungskriterien nicht nur dem Auftraggeber dazu, das richtige Angebot zu ermitteln, sondern auch den Bietern, ein möglichst gutes Angebot erstellen zu können. Daneben stellt er heraus, dass dem Auftraggeber zwar ein weiter Spielraum bei der Auswahl der Kriterien und insbesondere der Unterkriterien zur Verfügung stünde, diese Kriterien müssten jedoch in sich konsistent sein und spätestens vor Angebotsabgabe feststehen.
Sven Tönnemann, Rechtsanwalt, Hamburg