Die vergaberechtliche Wertung von Angeboten mit negativen Preisen

Besonderheiten bei der Abwicklung der Bau-, Architekten- und Ingenieurverträge
Titeldaten
  • Brieskorn, Eckhard ; Stamm, Jürgen
  • NZBau - Neue Zeitschrift für Bau- und Vergaberecht
  • Heft 6/2013
    S.347-352
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Aufsatz

Abstract
Im Einklang mit einer jüngeren Entscheidungspraxis des OLG Düsseldorf sehen die Verfasser negative Einheitspreise als Preise im Sinne der VOB/A an, die unabhängig von einer Gestattung oder Nicht-Gestattung durch den Auftraggeber grundsätzlich einen Ausschluss des Angebots nicht rechtfertigen könnten. Negative Einheitspreise beinhalteten grundsätzlich auch keine unzulässige Mischkalkulation oder führten zu einem „Angebot mit einem unangemessen niedrigen Preis“. Praktische Folgen der negativen Einheitspreise seien, dass dem Auftragnehmer im Falle der freien Auftraggeberkündigung hinsichtlich der von der Kündigung umfassten Leistungspositionen mit negativen Einheitspreisen weder Vergütungsansprüche noch Schadensersatzansprüche zustünden und sich die anrechenbaren Kosten, und damit das Architekten- und Ingenieurhonorar, grundsätzlich reduzierten.
Pascal Friton , Freshfields Bruckhaus Deringer LLP , Berlin