Modulbau im Spannungsfeld von Leistungsbestimmungsrecht und Mittelstandsschutz

Titeldaten
  • Willner, Hajo ; Strohal, Stephan
  • VergabeR - Vergaberecht
  • Heft 2/2014
    S.120-127
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Aufsatz

Abstract
Der Artikel untersucht die Zulässigkeit der Vergabe von Bauaufträgen in Modulbauweise. Kennzeichnend für die Modulbauweise ist eine weitgehende Vorfertigung von Bauwerkbestandteilen im Betrieb des Auftragnehmers. Insbesondere wird erörtert, wie dabei das Leistungsbestimmungsrecht des öffentlichen Auftraggebers mit den Interessen des Mittelstands an einer losweisen Vergabe in Einklang gebracht werden kann. Die Verfasser kommen zu dem Ergebnis, dass Modulbauleistungen stets als ein einheitliches Fachlos vergeben werden können und eine Pflicht zur Aufteilung in Mengenlose nicht besteht. Dieser Umstand müsse auf der Ebene der Leistungsbestimmung Beachtung finden. Der Auftraggeber sei angehalten, im Rahmen seiner fortlaufenden Beschaffungstätigkeit nicht nur Aufträge in Modulbauweise, sondern auch herkömmliche Bauausführungen auszuschreiben. Auf diese Weise werde die Beteiligung des Mittelstands an der Vergabe öffentlicher Aufträge durch die Möglichkeit der Aufteilung in Lose gebührend berücksichtigt.
Dr. Roland Stein , Freshfields Bruckhaus Deringer LLP , Berlin