Keine zutreffende Ermittlung des besten Preis-Leistungs-Verhältnisses mit Interpolationsformeln

Titeldaten
  • Bartsch, Wolfgang ; Gehlen, Hans von
  • NZBau - Neue Zeitschrift für Bau- und Vergaberecht
  • Heft 9/2015
    S.523-529
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Aufsatz

Abstract
In ihrem Beitrag analysieren die Autoren die Ermittlung des wirtschaftlich besten Angebots im Vergabeverfahren auf Grundlage der Interpolationsmethode aus mathematischer und juristischer Sicht. Nach Auffassung der Autoren sei die Interpolationsmethode nicht geeignet, das beste Preis-Leistungs-Verhältnis und mithin das beste wirtschaftliche Angebot zu ermitteln und sie stehe nicht im Einklang mit den Vergabegrundsätzen, insbesondere dem Wettbewerbsprinzip. Anhand unterschiedlicher Beispiele merken die Autoren an, dass es unter Anwendung der Interpolationsmethode in der Vergabepraxis bei der Zuschlagswertung zu Wertungsergebnissen komme, die nicht die vom öffentlichen Auftraggeber vorgesehene Gewichtung von Preis und Leistung abbilden. Auch die Vergaberechtsprechung habe sich in jüngerer Zeit zunehmend kritisch mit der Zuschlagsermittlung mittels der Interpolationsmethode auseinandergesetzt. Aufgrund der im Beitrag aufgezeigten Mängel ist nach Ansicht der Autoren dem öffentlichen Auftraggeber bei der Umsetzung seiner Beschaffungsvorhaben daher von einer Anwendung der Interpolationsmethode abzuraten.
Dr. Roland Stein , Freshfields Bruckhaus Deringer LLP , Berlin