Titeldaten
- Molino, Jellie
- PPLR - Public Procurement Law Review
-
Heft 4/2019
S.154-168
Zusätzliche Informationen:
Aufsatz
Abstract
Der bereits mit dem Gold Award des Centers for International Sustainable Development Law ausgezeichnete Aufsatz zieht die Schnittstelle von klimatisch nachhaltigen Handelns und öffentlicher Auftragsvergabe in den Fokus seiner Betrachtung. Nachdem die englischsprachige Autorin zunächst einen Überblick über die essenziellen Grundbegriffe des „sustainable procurement“ und der „sustainable public procurement“ liefert und sowohl die Bedeutung als auch Chancen dieser zunächst abstrakt definierten Begriffe umreißt, steigt sie im ersten Teil der Abhandlung mit der Darstellung bestehender Klimaabkommen, namentlich dem Übereinkommen von Paris (2015), ein und beschreibt deren Regelungen bezüglich der Anforderungen an nachhaltige öffentliche Auftragsvergabe. Anhand zahlreicher wissenschaftlicher Studien und Beispielen zeigt die Autorin im Folgenden eindrucksvoll auf, inwieweit durch gezielt umweltbewusste Auftragsvergabe CO2-Emissionen vergleichsweise halbiert werden können. Zugleich stellt die Autorin aber auch fest, dass die Einführung solcher Instrumente eine große Herausforderung darstellt und nicht von jetzt auf gleich erfolgen kann. Eine wesentliche Institution, die diese Entwicklung voranbringen kann ist der, auf der UN-Klimakonferenz 2009 in Kopenhagen, eingerichtete Green Climate Fund. Die Autorin setzt sich kritisch mit dem GCF auseinander und fordert stärke politische Durchsetzungskraft, hauptsächlich um global – und nicht nur in wirtschaftlichen Vorreiter-Staaten – eine öffentliche Auftragsvergabe mit ökologischer Zielsetzung zu implementieren.
Aline Fritz, FPS Fritze Wicke Seelig Partnerschaftsgesellschaft von Rechtsanwälten, Berlin