Procurement Damages in the UK and France – Why So Different?

Revisiting the Issue in Light of the Fosen-Linjen Saga
Titeldaten
  • Vornicu, Roxana
  • EPPPL - European Public Private Partnership Law
  • Heft 4/2019
    S.222-229
Zusätzliche Informationen:
Aufsatz

Abstract
Die Autorin untersucht in ihrem Beitrag die Kriterien für Schadensersatzansprüche aufgrund rechtswidriger Vergabeentscheidungen im Vereinigten Königreich und in Frankreich. Den Ausgangspunkt bilden dabei die allgemeinen Vorschriften zur verwaltungsrechtlichen Haftung in den beiden verglichenen Rechtsordnungen. Während die verwaltungsrechtliche Haftung im Vereinigten Königreich wie in der englischen Rechtstradition üblich durch Deliktsrecht ohne einen feststehenden Haftungsbegriff geprägt ist, besteht im französischen Recht ein statuiertes Recht auf Schadenersatz für die Verwaltungshaftung. Die Autorin geht insbesondere der Ursache für dieser unterschiedlichen Haftungsmaßstäbe nach. Für das Vereinigte Königreich zeigt die Autorin den Ursprung der Haftung des öffentlichen Auftraggebers auf und zeichnet deren Entwicklung in der Rechtsprechung nach. Für Frankreich erläutert sie, warum die Haftungsschwelle zwar im Vergleich zum Vereinigten Königreich niedriger ist, dies jedoch von den Gerichten durch eine Kausalitätsprüfung ausgeglichen wird. Abschließend geht die Autorin darauf ein, wie sich die beiden unterschiedlichen Ansätze auf die Effektivität des Rechtsmittels auswirken könnten. Dabei geht sie auch auf die sog. Fosen-Linjen Saga ein und beschreibt, dass die Entscheidung des EFTA-Gerichtshofs nicht nur die Bedingungen eines Schadensersatzanspruchs aufzeigt, sondern auch auf die Frage des Ursprungs der Rechtsbehelfe für Schadensersatzansprüche eingeht.
Annett Hartwecker, PricewaterhouseCoopers Legal AG Rechtsanwaltsgesellschaft, Berlin