Tendenzen der Rechtsprechung zum neuen Energiekonzessionsvergaberecht

Zugleich Anmerkung zum Urteil des OLG Karlsruhe vom 28. August 2019 – Az. 6 U 109/18 Kart
Titeldaten
  • Schober, Katharina
  • N&R - Netzwirtschaften und Recht
  • Heft 14-22/2020
    S.14-22
Zusätzliche Informationen:
Aufsatz

§ 46 EnWG, § 47 EnWG, § 1 EnWG

OLG Karlsruhe Urteil vom 28.08.2019 – 6 U 109/18 Kart, BGHZ 199, 289 (Urt. v. 17.12.2013 – Az. KZR 66/12) – Stromnetz Berkenthin, BGH, NVwZ 2014, 817 (Urt. v. 17.12.2013 – Az. KZR 65/12) – Stromnetz Heiligenhafen, OLG Karlsruhe, Urt. v. 3.4.2017 – Az. 6 U 156/16 Kart, OLG Frankfurt a. M., Urt. v. 3.11.2017 – Az. 11 U 51/17 (Kart), OLG Brandenburg, Urt. v. 22.8.2017 – Az. 6 U 1/17 Kart, OLG Frankfurt a. M., Urt. v. 30.10.2018 – Az. 11 U 62/17 (Kart), OLG Naumburg, Urt. v. 21.9.2018 – Az. 7 U 33/17 (Hs), OLG Stuttgart, Urt. v. 6.6.2019 – Az. 2 U 218/18, KG, Urt. v. 25.10.2018 – Az. 2 U 18/18 EnWG

Abstract
Aus Anlass eines aktuellen Urteils des OLG Karlsruhe (vom 28.08.2019 Az.: 6 U 109/18 Kart) gibt die Autorin einen Überblick über die Neuerungen in der Rechtsprechung zum neuen Energiekonzessionsvergaberecht (§§ 46 ff. EnWG). Zunächst stellt die Autorin die historische Entwicklung der gesetzlichen Voraussetzungen und der Anforderungen der Rechtsprechung dar. Dabei betont die Autorin den Umstand, dass die Rechtsprechung über die Jahre immer detailliertere und teils widersprüchliche Anforderungen aufgestellt hat. Übersichtlich werden vier – auch nach der letzten Gesetzesnovelle offene Sachfragen – beschrieben. Anschließend stellt die Autorin detailliert das erste Urteil des OLG Karlsruhe zur „neuen“ Rechtslage (vom 28.08.2019 Az.: 6 U 109/18 Kart) vor und analysiert es eingehend. Dabei betont die Autorin unter anderem den vom OLG vielfach hervorgehobenen, weiten Beurteilungs-/Ermessensspielraum der Gemeinden. Die Autorin misst dem Urteil große praktische Bedeutung bei, da eine bislang wenig genutzte Option zur Gestaltung eines Auswahlverfahrens aufzeigt, dass insbesondere für kleinere Gemeinden attraktiv sein kann. Denn nunmehr seien Auswahlverfahren ohne Konzeptwettbewerb und ohne aufwändige Plausibilitätsprüfung aller Zusagen denkbar. Daneben sieht die Autorin in der Entscheidung eine Betonung hoher formeller Voraussetzungen für Rügen durch Bieter.
Elias Könsgen, kbk Rechtsanwälte, Hannover