Der neue Ausschlussgrund des „spekulativen Angebots“ – Vergaberechtlicher Hintergrund und Grenzen

Autor
Büdenbender, Martin
Gerichtsentscheidung
BGH X ZR 100/16
Heft
1
Jahr
2020
Seite(n)
30-35
Titeldaten
  • Büdenbender, Martin
  • ZfBR - Zeitschrift für deutsches und internationales Bau- und Vergaberecht
  • Heft 1/2020
    S.30-35
Zusätzliche Informationen:
Aufsatz

BGH X ZR 100/16

Dr. Stephen Lampert, Luther Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, München
Abstract
Der Beitrag fasst die Entscheidung des BGH vom 19.06.2018 (X ZR 100/16) zum Ausschlussgrund des
spekulativen Angebots zusammen. Aus Sicht des Verfassers ist sie rechtsfortbildend und in
vergaberechtlicher Hinsicht und in der praktischen Handhabung problematisch. Normadressat des
Vergaberechts sei allein der öffentliche Auftraggeber. Folglich könne auch nur er sich vergaberechtswidrig
verhalten. Die Entscheidung des BGH führe wegen der offenen Konturen des geschaffenen
Ausschussgrundes zu erheblicher Rechtsunsicherheit. Hat der Auftraggeber durch eine
vergaberechtswidrige Leistungsbeschreibung Spekulationsmöglichkeiten eröffnet und erkennt er, dass die
Bieter sie zu ihrem eigenen Vorteil nutzen wollen, könne er die Leistungsbeschreibung korrigieren.
Rezensent
Rezension abgeschlossen
ja

20 Jahre Rechtsschutz durch Vergabekammern

Untertitel
Bilanz, Reformimpulse und Praxisprobleme
Autor
Burgi, Martin
Heft
1
Jahr
2020
Seite(n)
3-7
Titeldaten
  • Burgi, Martin
  • NZBau - Neue Zeitschrift für Bau- und Vergaberecht
  • Heft 1/2020
    S.3-7
Zusätzliche Informationen:
Aufsatz

Dr. Rut Herten-Koch, Luther Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, Berlin
Abstract
Der Autor zieht anlässlich des zwanzigjährigen Bestehens der Vergabekammern eine insgesamt positive
Bilanz, gibt gleichwohl Reformimpulse und weist auf Praxisprobleme hin. Einleitend befasst sich der Beitrag
mit den gesetzgeberischen Motiven zur Schaffung der Vergabekammern sowie deren Einordnung in die
deutsche Rechtsordnung, vergleicht diese mit anderen europäischen Ländern und gibt einen Einblick in
die Statistik. Anschließend wird die Frage erörtert, ob die Konzeption der Vergabekammern
verfassungswidrig oder jedenfalls verfassungsrechtlich problematisch sei, da die Vergabekammern keine
Gerichte, sondern Verwaltungsbehörden sind. Der Autor geht dabei auf die praktischen Auswirkungen
dieser Frage ein, bspw. die Problematik der Unabhängigkeit oder Weisungsfreiheit einer
Verwaltungseinheit. Sodann geht der Autor auf die aus seiner Sicht zu reformierenden Themen und
Herausforderungen des bestehenden Systems ein. Er spricht dabei insbesondere die erweiterte
Unabhängigkeit der Mitglieder der Vergabekammern, die Ausgestaltung des Amtshaftungsrechts sowie
die Verschärfung der Beschleunigungsmechanismen der Verfahren an. Zudem erörtert der Autor das
Thema der Befangenheit und der Verweisungen sowohl innerhalb des GWB-Rechtsschutzsystems als auch
bei fehlender Rechtswegzuständigkeit.
Rezensent
Rezension abgeschlossen
ja

Die Beschaffung von Mobilfunkverträgen

Autor
Schäffer, Rebecca
Zeitschrift
Heft
6
Jahr
2019
Seite(n)
2-7
Titeldaten
  • Schäffer, Rebecca
  • VergabeFokus
  • Heft 6/2019
    S.2-7
Zusätzliche Informationen:
Aufsatz

Aline Fritz, FPS Fritze Wicke Seelig Partnerschaftsgesellschaft von Rechtsanwälten, Berlin
Abstract
Vor dem Hintergrund des aktuellen Netzausbaus und des damit verbundenen medialen Echos befasst sich
die Autorin mit den vergaberechtlichen Besonderheiten bei der Beschaffung von Mobilfunkverträgen.
Nach einer kurzen Einleitung und Bestandsaufnahme des Mobilfunkmarktes erfolgt die Einordnung und
Skizzierung verschiedener relevanter Themen im Bereich von Mobilfunkausschreibungen. Innerhalb der
jeweiligen Themen werden unter der Rubrik „Praxishinweis/ Praxistipp“ Handlungshinweise für die
erfolgreiche Durchführung von Mobilfunkausschreibungen zusammengefasst. Dabei legt die Autorin ihren
thematischen Fokus auf die wichtigsten Eckpunkte im Rahmen der Vorbereitung einer Ausschreibung und
bei der Erstellung der Vergabeunterlagen. In diesem Zusammenhang setzt sie sich mit der durch den
Auftraggeber anzustellenden Bedarfsanalyse sowie der marktgerechten Erstellung der
Leistungsbeschreibung, der Zuschlagskriterien, und des Vertrages näher auseinander. Resümierend hebt
sie hervor, dass es in dem ständig dem technischen Wandel unterliegenden Marktsegment der
Mobilfunkbeschaffungen für den Auftraggeber besonders geboten sei, zukünftige technische
Marktentwicklungen und qualitative Verbesserungen im Blick zu behalten. Entsprechend flexibel müssten
die Vergabeunterlagen vor Durchführung einer Ausschreibung gestaltet werden. Dieser Aufsatz richtet sich
in erster Linie an öffentliche Auftraggeber und ihre Berater und schärft ihren Blick für mögliche
Herausforderungen im Zusammenhang mit der Beschaffung von Mobilfunkverträgen.
Rezensent
Rezension abgeschlossen
ja

The Emergence of Trans-EU Collaborative Procurement: A "Living Lab" for European Public Law

Autor
Sanchez-Graells, Albert
Heft
1
Jahr
2020
Seite(n)
16-41
Titeldaten
  • Sanchez-Graells, Albert
  • PPLR - Public Procurement Law Review
  • Heft 1/2020
    S.16-41
Zusätzliche Informationen:
Aufsatz

Robert Thiele, MBA, TK / BMI, Berlin
Abstract
In dem Beitrag werden die Entstehung der grenzüberschreitenden Verwaltungszusammenarbeit in der
öffentliche Auftragsvergabe dargestellt und die zugrundeliegenden Regeln der Richtlinie 2014/24/EU
untersucht. Der Verfasser stellt dabei den Aspekt der horizontalen Verwaltungszusammenarbeit auf
europäischer Ebene und die folgende für die Verwaltungsautonomie der Mitgliedstaaten in den Fokus.
Hierzu wird die Gesetzgebungskompetenz der EU in diesem Bereich untersucht und kritisch bewertet.
Anschließend setzt er sich kritisch mit den Folgen dieser Zusammenarbeit auseinander.
Rezensent
Rezension abgeschlossen
nein

Vergaberechtsfreie Zusammenarbeit öffentlicher Auftraggeber

Untertitel
Anforderungen an die „Zusammenarbeit“ nach § 108 VI GWB
Autor
Kulartz, Hans-Peter
Boecker, Valerie
Normen
§ 108 Abs. 6 GWB
Gerichtsentscheidung
OLG Koblenz, Beschluss vom 14.05.2019 - Verg 1/19
Heft
1
Jahr
2020
Seite(n)
16-19
Titeldaten
  • Kulartz, Hans-Peter ; Boecker, Valerie
  • NZBau - Neue Zeitschrift für Bau- und Vergaberecht
  • Heft 1/2020
    S.16-19
Zusätzliche Informationen:
Aufsatz

§ 108 Abs. 6 GWB

OLG Koblenz, Beschluss vom 14.05.2019 - Verg 1/19

Peter Oriwol, CMS Hasche Sigle, Leipzig
Abstract
Der Beitrag beleuchtet das dem Europäischen Gerichtshof angetragene Vorabentscheidungsersuchen des Oberlandesgerichts Koblenz zur Auslegung von § 108 Abs. 6 GWB (Beschluss vom 14.05.2019). Seit der Kodifikation der vergaberechtsfreien öffentlich-öffentlichen Zusammenarbeit (§ 108 Abs. 6 GWB) ist es streitig, welche Anforderungen an die Qualität der Zusammenarbeit zweier oder mehrerer öffentlicher Auftraggeber zu stellen sind, damit sie eine Freistellung vom Vergaberecht rechtfertigen kann. Das Oberlandesgericht Koblenz vertritt, dass von einer „Zusammenarbeit“ nicht mehr gesprochen werden könne, wenn der eine Vertragspartner lediglich einen finanziellen Beitrag leiste. Die Autoren des Beitrags sind anderer Auffassung: Anhand des Wortlautes der Norm, der Richtlinienhistorie und des Telos erläutern sie, dass eine Zusammenarbeit auch bereits dann anzunehmen sei, wenn die Leistung des einen Vertragspartners lediglich in der Erstattung der Kosten bestehe, die dem anderen Vertragspartner durch die Wahrnehmung der öffentlichen Aufgaben entstehen.
Rezensent
Rezension abgeschlossen
ja

Abfallarme Beschaffung im Spannungsfeld zwischen Kreislaufwirtschaftsrecht und Vergaberecht

Autor
Dieckmann, Martin
Heft
6
Jahr
2019
Seite(n)
274-285
Titeldaten
  • Dieckmann, Martin
  • AbfallR - Zeitschrift für das Recht der Abfallwirtschaft
  • Heft 6/2019
    S.274-285
Zusätzliche Informationen:
Aufsatz

Dr. Florian Wolf, BLOMSTEIN Partnerschaft von Rechtsanwälten mbB, Berlin
Abstract
Der Beitrag stellt das Zusammenspiel von abfallrechtlichen und vergaberechtlichen Regelungen vor dem
Hintergrund des Ziels einer abfallarmen Beschaffung dar. Zunächst gibt der Autor einen Überblick über
umweltbezogene Regelungen des Vergaberechts, z.B. im Rahmen von Leistungsbeschreibung,
Eignungskriterien und Angebotswertung. Anschließend werden die abfallrechtlichen Vorgaben für die
öffentliche Beschaffung etwa im Kreislaufwirtschaftsgesetz oder dem Verpackungsgesetz dargestellt. Der
Autor arbeitet sodann heraus, in welchem Verhältnis vergaberechtliche und abfallrechtliche Regelungen
stehen und kommt zu dem Ergebnis, dass das Vergaberecht, z.B. in der Form des Verbots produktneutraler
Ausschreibung, im Grundsatz keine beschränkende Wirkung auf die fachgesetzlichen Regelungen des
Abfallrechts hat. Abschließend erläutert der Beitrag die Berücksichtigung abfallrechtlicher Vorgaben im
Vergabeverfahren. Dabei wird vor allem die Frage diskutiert, ob abfallrechtliche Vorschriften
Bestimmungen über das Vergabeverfahren i.S.d. § 97 Abs. 6 GWB sind, wozu der Autor tendiert.
Rezensent
Rezension abgeschlossen
ja

Standardformulare ausfüllen - Standardfehler vermeiden

Autor
Summa, Hermann
Heft
6
Jahr
2019
Seite(n)
205-215
Titeldaten
  • Summa, Hermann
  • vpr - Vergabepraxis & -recht
  • Heft 6/2019
    S.205-215
Zusätzliche Informationen:
Aufsatz

Dr. Thorsten Schätzlein, Law and Engineering, Düsseldorf
Abstract
Der Autor setzt sich in seinem Beitrag mit dem Ausfüllen der Standardformulare auseinander und gibt
hierzu hilfreiche Hinweise. Er orientiert sich in seinem Aufsatz an der Struktur des Standardformulars und
geht dem folgend auf die einzelnen – wesentlichen – Punkte ein. Hierbei erwähnt er zum Teil
vergaberechtliche Selbstverständlichkeiten. So darf beispielsweise der Link zum Download der Unterlagen
nicht ins Nirvana verweisen oder auf die Startseite des Anbieters, von welcher aus sich der Bieter mit
erheblichem Aufwand und möglicherweise sogar mit einer Anmeldung erst durch alle aktiven
Bekanntmachungen zu den richtigen Vergabeunterlagen klicken muss. Aber gerade diese Hinweise sind
es, welche dem Beitrag eine hohe praktische Relevanz geben. Dies gilt auch für die Hinweise zu den
Eignungskriterien. An dieser Stelle bestehen eine hohe Fehleranfälligkeit und damit auch ein erheblicher
Wert der Hinweise. Die Ausführungen zur Rechtsbehelfsbelehrung dürften allerdings auch aus rechtlicher
Sicht bedeutend sein. Der Autor vertritt hier die Auffassung, dass die Angabe der Vergabekammer als
Stelle für Auskünfte falsch ist. Ebenso vertritt er die Auffassung, dass ein bloßer Hinweis auf § 160 Abs. 3
S. 1 Nr. 4 GWB nicht als ordnungsgemäße Rechtsbehelfsbelehrung ausreicht. Ob der Autor ein
vollständiges Zitat des § 160 Abs. 3 GWB ausreichen lässt, wird nicht erkennbar, er formuliert seinen
Vorschlag allerdings abweichend von einem bloßen Zitat. Die Relevanz ergibt sich vor allem daraus, dass
in vielen Bekanntmachungen zu beobachten ist, dass die Vergabekammer als Stelle für Auskünfte benannt
ist und darüber hinaus ausschließlich der Wortlaut des § 160 Abs. 3 GWB zitiert wird. Soweit hier Bedenken
gegen die Zulässigkeit bestehen, würde das eine ordnungsgemäße Rechtsbehelfsbelehrung in Frage
stellen, was für den Auftraggeber die Gefahr heraufbeschwört, dass ein Bieter kurz vor Zuschlag
unpräkludiert ein Nachprüfungsverfahren durchführen kann. Ungeachtet dieses Risikos hat der Autor
bereits einleitend klargestellt, dass die Gefahr durch ein Nachprüfungsverfahren für einen öffentlichen
Auftraggeber vergleichsweise gering ist. Letztlich besteht nur die Gefahr der Verzögerung. Etwas anderes
gilt allerdings, wenn Fördermittel betroffen sind. Stellt sich erst nach Jahr und Tag heraus, dass die
Bekanntmachung in erheblichem Umfang fehlerhaft war, kann das zur Rückforderung von Fördermitteln
führen.
Rezension abgeschlossen
ja

WTO GPA Coverage of Sovereign Wealth Funds: Ways forward for Kazakhstan

Autor
Solomonyan, Astghik
Heft
1
Jahr
2019
Seite(n)
42-53
Titeldaten
  • Solomonyan, Astghik
  • PPLR - Public Procurement Law Review
  • Heft 1/2019
    S.42-53
Zusätzliche Informationen:
Aufsatz

Peter Oriwol, CMS Hasche Sigle, Leipzig
Abstract
Die Republik Kasachstan beabsichtigt infolge ihres Beitritts zur Welthandelsorganisation WTO im Jahr
2015, nun auch dem unter der Schirmherrschaft der WTO stehenden Übereinkommen über das öffentliche
Beschaffungswesen (GPA) beizutreten. Im Zuge der anstehenden Beitrittsverhandlungen wird es auch um
die Einbeziehung des kasachischen Staatsfonds „Samruk-Kazyna“ gehen, einer Investitionsholding, die als
Mehrheitsgesellschafter auf eine Reihe großer Unternehmen im Land staatlichen Einfluss ausübt. Der
Beitrag nimmt die Beitrittsverhandlungen mit Kasachstan zum Anlass, abstrakt den Einfluss von
Staatsfonds auf die nationale und internationale Wirtschaft sowie ihre Bedeutung für die öffentliche
Auftragsvergabe zu diskutieren. Im Detail beleuchtet die Autorin den norwegischen Staatsfonds, der dem
GPA unterworfen ist und als Muster für Transparenz bei der Auftragsvergabe gilt. Es werden verschiedene
Szenarien einer Einbeziehung des kasachischen Staatsfonds im Ganzen oder in Teilen unter das GPA
dargestellt.
Rezensent
Rezension abgeschlossen
ja